Donnerstag, 7. Januar 2010

Komfortzone

Was ist denn das, die Komfortzone? Das ist der Bereich, in dem wir uns sicher und geborgen fühlen, so richtig kuschelig und heimelig. Alles innerhalb unseres "Wohlfühlbereichs". Treten wir aus unserer Komfortzone heraus, empfinden wir Angst und Unsicherheit. Kennst Du das Gefühl "Das mache ich morgen! Heute fühle ich mich nicht so, lieber erst mal entspannen und fernseh schauen, was nettes essen!", wenn Du was unangenehmes machen musst oder etwas ungewohntes, neues? So ging es mir heute, als Chef meint: "Kannst Du mal in England anrufen, um nach den Frachtkosten zu fragen?". Telefonieren ist nun nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung, und dann noch auf englisch...!

Da meldete sich mein "Wie komm ich da wieder raus" - Gefühl...ein unagenehmes Ziehen in der Magengegend, ein untrügliches Zeichen dafür, dass ich meine Komfortzonengrenze erreicht habe, und der Zöllner den Grenzbaum hochfuhr und mich durchwinken will ins unbekannte Neuland...

In solcher Situation können wir zweierlei tun: Vermeiden oder reinspringen. Oft vermeiden wir dieses und sagen uns "das mache ich morgen!".

In dieser Situation hatte ich aber sanften Druck von aussen (oft hilfreich!) und führte das Telefonat und erhielt die benötigte Information.

Warum haben wir dieses Gefühl?

Ich bin überzeugt, dieses Gefühl tritt immer dann auf, wenn wir auf neues, ungewohntes, unbekanntes stossen. Kurz: Eine Lernerfahrung - immer, wenn wir etwas Neues lernen! Etwas Neues lernen heisst: Wir führen eine Tätigkeit aus, die wir nicht blind beherrschen (sonst würden wir ja nichts Neues lernen!). Etwas, das neu ist, weckt allerdings auch Unsicherheit, wir können Fehler machen - aber das ist das Essentielle am Lernen: Fehler machen. Wer Kleinkinder beim Laufenlernen beobachtet, weiss, dass Hinfallen unumgänglich ist.  Alle Tätigkeiten, die nicht zum Lernziel führen, müssen ja erst mal identifiziert und als nicht erfolgsversprechend gespeichert (oder verworfen) werden!

Und das Fehlermachen ist das, was uns Angst macht: Wir sind darauf konditioniert, Fehler als bööööse anzusehen und sie zu vermeiden. Aber das heisst auch, Neues zu vermeiden....

Eine andere Sache ist es, wenn bereits negative Erfahrungen gemacht wurden (z.B. Angst vor Hunden, weil man schon mal gebissen wurde). Viele Menschen haben negative Erfahrungen beim Lernen an sich gemacht (Stichwort Schule!), und haben daher Angst vorm Lernen anerzogen bekommen, und daher bleiben sie in ihrer Komfortzone..... ein Teufelskreis. Das gute aber ist: Wir können auch negative Erfahrungen "verlernen" - schliesslich wurden sie auch irgendwann einmal gelernt.

Bzgl. Neues lernen denke ich: Wenn ich was neues lerne, dann darf ich mich blöde anstellen! Dann erlaube ich mir, auf den Arsch zu fallen! Dann schicke ich halt mein Ego eben mal kurz auf Urlaub. Dann gebe ich mir die Erlaubnis, ein Dilettant zu sein. Und Spass daran zu haben, am Erfolgserlebnis, etwas Neues gelernt zu haben!

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